Psychotherapie für Jugendliche

Jugendliche streben nach Autonomie in ihrem Leben, dabei gehören Risikoverhalten und Normverletzungen dazu. Entwicklungsaufgaben in diesem Lebensabschnitt sind die Auseinandersetzung mit körperlichen Veränderungen, die (sexuelle) Rollenfindung in der Gesellschaft, der Aufbau von reiferen Beziehungen, die Entwicklung emotionaler Unabhängigkeit, der Aufbau eines ethischen und moralischen Wertsystems und Bewusstseins als Verhaltensorientierung und die Entwicklung einer Zukunftsperspektive. Die Eltern müssen lernen, ihr Kind loszulassen und es in seiner Eigenständigkeit zu unterstützen. Die Bezugspersonen erleben das Streben nach Selbstbestimmung und die gleichzeitige Schutz- und Unterstützungsbedürftigkeit häufig als ein Dilemma. Mögliche Beeinträchtigungen in der Leistungsfähigkeit und dem Sozialenverhalten, ausgelöst z.B. durch eine Aufmerksamkeitsproblematik, sind in der Arbeit mit Adoleszenten eine zusätzliche Herausforderung. 

Ein erfolgreicher Therapieverlauf wird zu etwa einem Drittel von der Beziehung zwischen Therapeutin und Klient beeinflusst, wobei Vertrauen und Offenheit die Bereitschaft zu und die langfristige Umsetzung von Verhaltensänderungen begünstigen. So begleiten wir oft Kinder vom Vorschulalter bis ins Berufsleben wodurch alle Themen rund um die Berufswahl ebenfalls in unseren Arbeitsbereich fallen. Da die Persönlichkeitsentwicklung ein wichtiger Bestandteil ist in der Adoleszenz, dürfen Jugendliche nicht auf ihre Symptomatik und Symptombekämpfung reduziert werden, sondern sind in ihrer gesamten Befindlichkeit, ihrer Denkweise und ihrem Erleben wahrzunehmen und zu verstehen.